Nötigung statt Wahlkampf

Meckenheimer Geschäftsleute drohen dem Kino Drehwerk in Adendorf

 

Der Wahlkampf zur Bürgermeisterwahl in Meckenheim ist angelaufen. Aber bereits vor Weihnachten hat er eine Form erreicht, die bisher außerhalb der Vorstellungskraft der Wählervereinigung BfM und ihres Kandidaten Dipl.-Ing. Reinhard Diefenbach lag.

 

Am 23. Dezember erhielt unser Vorstandsmitglied Reinhard Schiller einen Anruf von der Firma Knorr-Werbung, die die Werbung im Kino Drehwerk in Adendorf vermarktet. Dort lief nach dem 17. Dezember ein Werbespot für den Bürgermeisterkandidaten Reinhard Diefenbach an. Die Agentur hatte Herrn Diefenbach vor einiger Zeit schriftlich aufgefordert doch wieder, wie bei der letzten Bürgermeisterwahl, einen Wahlkampfspot für das Kino zu schalten. Er wurde hergestellt und im Kino innerhalb des Werbeblocks auch gesendet. Er ist auf unserer Internetseite zu sehen: www.bürger-für-meckenheim.de/.

Im oben genannten Anruf teilte Herr Pätzold von der Knorr-Werbung mit, dass sie diesen Spot nicht mehr bringen könnten. Andere Meckenheimer Geschäftsleute, die dort einen Spot geschaltet haben, hätten ihm gedroht, ihre Geschäftsbeziehung mit ihm zu beenden, wenn weiter für den Kandidaten Diefenbach geworben würde. Das könne das Drehwerk sich wirtschaftlich nicht leisten. Herr Schiller forderte eine schriftliche Kündigung des Vertrages. Diese liegt inzwischen bei uns vor. In ihr heißt es:

 

„Sehr geehrter Herr Diefenbach,

es geht um lhre Wahlwerbung für ,,Bürger für Meckenheim" im Drehwerk-Kino. Wir haben inzwischen von langjährigen Werbekunden die Rückmeldung bekommen, dass sie im Kino keine Werbung mehr schalten wollen, wenn dort weiterhin lhr Wahlspot ausgestrahlt wird. Wir sind selbst überrascht über diese Reaktion auf den Spot, sehen uns aber aus ökonomischen Gründen veranlasst, lhre Werbung nicht mehr weiter auszustrahlen.

Selbstverständlich wird lhnen keine Rechnung ausgestellt.

Herr Knorr als Kinobetreiber hat sich aus diesem Anlass entschlossen, in Zukunft keinerlei politische Werbung mehr zu zeigen.“

 

Zur Bewertung aus Sicht der BFM:

Wir haben Verständnis für das Verhalten des Drehwerks, das aus ökonomischen Gründen diesen Drohungen nachgeben will. Doch was kommt als Nächstes? Nehmen demnächst Zeitungen keine Annoncen, Presseerklärungen und Leserbriefe von uns an, wenn sie von anderen Inserenten mit Boykott bedroht werden? Was geschieht im Kommunalwahlkampf im Mai? Wie kann Demokratie unter solchen Bedingungen funktionieren? Wir fragen uns: Wem nützen diese Drohungen? Wovor haben die Täter Angst?

 

Kein Verständnis haben wir dafür, dass im Meckenheimer Wahlkampf mit Mitteln gearbeitet wird, die in einem demokratischen Rechtsstaat nichts zu suchen haben. Die BfM legt Wert darauf, dass der Bürger hierzu alle Informationen erhält, die ihm ermöglichen, Recht und Unrecht zu unterscheiden.

 

Eine Liste mit den derzeitigen Inserenten im Kino steht zur Verfügung.

 

Pressemitteilung 01/2014 der Wählervereinigung Bürger für Meckenheim (BfM)